Oberhausen, die Wiege der Vielfalt
Wer sehenden Auges durch Oberhausen läuft, sieht es sofort: An manchen Orten, an manchen Tagen mag unsere Stadt ein bisschen grau sein – doch die Menschen, die hier leben, machen sie zu einem bunten Ort. „Vielfalt ist unsere Heimat“ prangt, weithin lesbar, seit nun mehr als zwei Jahren auf dem Dach des City-Hochhauses, und dieser Schriftzug ist nicht nur ein viel gesehenes und diskutiertes Kunstwerk, sondern auch eine ziemlich prägnante Beschreibung der Oberhausener Bevölkerung.
Von den knapp 211.000 Oberhausener Einwohnerinnen und Einwohnern hat schließlich immerhin jede und jeder Dritte einen Migrationshintergrund. Und je jünger, desto bunter: In der Altersgruppe der Kinder bis sechs Jahren gilt das sogar für fast 55 Prozent.
Und für diese Menschen gilt ebenso selbstverständlich wie für alteingesessene Familien: Oberhausen ist ihre Heimat – alle, ganz gleich welcher Herkunft, kommen in die gleiche Stadt nach Hause, fühlen sich hier vertraut und geborgen. Heimat ist für Menschen ein Ort, an dem sie immer willkommen sind, zu dem sie heimkehren und der voller Erinnerungen steckt – diese Punkte sind in Gesprächen des Integrationsrates mit Jugendlichen immer wieder aufgetaucht.
Und so ist die multikulturelle Gesellschaft vor allem: die Realität. Mit dem Blick auf die nackten Zahlen und die kommende Entwicklung unserer Bevölkerung lässt sich dies eigentlich von niemandem leugnen – und doch: es wird getan. Über Fake News, tendenziöse Berichterstattung, Social-Media-Kampagnen und dergleichen mehr versuchen interessierte politische Kräfte immer wieder, aus dem „Wir“ ein „Wir und die“ zu machen.
Diesen Versuchen wollen wir nun ein positives Zeichen entgegensetzen, das die gelebte Vielfalt in unserer Stadt deutlich sichtbar macht: Es geht um das Verbindende zwischen den Menschen in Oberhausen, ganz gleich welcher Herkunft sie sind und seit wann hier ihr Lebensmittelpunkt liegt. „Vielfalt ist meine Heimat“ lautet der Slogan, der zukünftig die Zusammengehörigkeit aller Oberhausenerinnen und Oberhausener symbolisieren soll, und er bekommt auch das passende Wappentier an die Seite gestellt. Der deutsche Adler hat einen neuen Anstrich bekommen, aus dem eigentlich schwarzen Wappentier ist ein ziemlich bunter Vogel geworden, doch der Wiedererkennungswert ist garantiert: Die Form bleibt schließlich erhalten, die Farben kamen neu hinzu – eigentlich wie im richtigen Leben.
Der bunte Adler soll aus dem künftigen Stadtbild nicht mehr herauszuhalten sein: Er soll das Zeichen jener sein, für die die fundamentalen Werte unseres Grundgesetzes nicht verhandelbar sind – und schon gar nicht an einer Herkunft hängen. Erste soziale Einrichtungen haben bereits signalisiert, dass sie gerne mit dem bunten Adler neben ihren Eingangstüren ein Signal für die Zusammengehörigkeit unserer gesamten Stadtgesellschaft setzen wollen.
Doch nicht nur an Türen und Toren soll der Adler mitsamt dem Schriftzug „Vielfalt ist meine Heimat“ prangen: Der Integrationsrat hat auch an diejenigen gedacht, die den bunten Adler nicht nur im, sondern künftig auch über dem Herzen tragen wollen: Shirts im Retro-Stil der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, schwarz auf weiß, erhalten auch einen tüchtigen Anstrich mit Farbe. Fußballfans wissen es nur zu gut: Den kickenden Adler-Trägern kam die zunehmende Vielfalt in den eigenen Reihen sehr entgegen, sie war mit dafür verantwortlich, dass mittlerweile vier Weltmeister-Sterne auf dem Trikot prangen.
Die Zukunft gehört ganz klar den bunten Adlern!